Wenn wir das Auge darauf richten, die Würde des Heiligen Geistes zu erfassen, so dürfen wir nicht etwas von der Erhabenheit des Vaters und des Sohnes Verschiedenes denken. Denn das Wesen der göttlichen Dreifaltigkeit widerspricht in keiner Hinsicht ihrer Einheit.
Eine ewig währende Eigenheit ist es für den Vater, der Erzeuger eines ihm gleich ewigen Sohnes zu sein; eine ewig währende Eigenheit ist es für den Sohn, zeitlos vom Vater hervorgebracht zu sein; auch für den Heiligen Geist ist es eine ewig währende Eigenheit, der Geist des Vaters und des Sohnes zu sein.
Daher ist der Vater nie ohne Sohn, nie sind Vater und Sohn ohne den Heiligen Geist gewesen.
Aus einer Predigt zum Pfingstfest
Hl. Leo der Große (+ 461)