Als ich am Palmsonntag gerade kommuniziert hatte, erlebte ich eine starke innere Aufhebung, so dass ich noch nicht einmal die Hostie hinunterschlucken konnte, und als ich sie im Mund hatte, kam es mir tatsächlich vor, sobald ich wieder ein wenig zu mir gekommen war, als hätte sich mein Mund ganz mit Blut gefüllt; dabei war mir, als sei auch mein Gesicht, ja ich selbst ganz und gar damit bedeckt, so wie es damals dem Herrn erging, als er es vergoss. Ich meinte, mir würde ganz warm, und die Zärtlichkeit, die ich damals verspürte, war übermäßig.
Da sagte der Herr zu mir: Tochter, ich möchte, dass dir mein Blut von Nutzen sei, und du brauchst nicht zu befürchten, dass dir meine Barmherzigkeit fehle; ich habe es unter vielen Schmerzen vergossen, und du genießt es nun mit großer Freude, wie du siehst; gut vergelte ich dir das Festmahl, das du mir an diesem Tag bereitet hast.
Das sagte er, weil ich seit mehr als dreißig Jahren an diesem Tag kommunizierte, sofern ich konnte, und meine Seele dafür herrichtete, den Herrn zu beherbergen. (Geistlicher Erfahrungsbericht 12,1f)
Hl. Teresa von Avila