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Die Salbung Jesu in Betanien hat bei Matthäus und Markus ihren Platz nach dem Einzug Jesu in Jerusalem. Nach der Darstellung des Johannesevangeliums geschieht sie vor dem Einzug, "sechs Tage vor dem Paschafest", das in jenem Jahr auf einen Freitag fiel.
Johannes erwähnt auch Einzelheiten, die bei den anderen Evangelisten fehlen, so die Anwesenheit des Lazarus und den Namen der Frau, die Jesus die Füße gesalbt hat. Nach Johannes war es nur einer der Jünger, Judas Iskariot, der gegen die verschwenderische Tat der Liebe Einspruch erhob.
Vom prophetischen Sinn ihrer Tat wird Maria selbst kaum ein klares Bewußtsein gehabt haben; wie der Hohepriester Kajaphas mehr gesagt hatte, als er wußte (Joh 11, 49-50), so hat Maria mehr getan, als sie verstehen konnte:
sie hat in spontaner Liebe Jesus als dem König gehuldigt, der in den Tod gehen wird, um sein Volk zu erlösen.
Mt 26, 6-13; Mk 14, 3-9; Lk 7, 36-50: Joh 11,2; 13, 29; 11, 19.45.
(aus dem Schott - Messbuch)