Geschichte

Kloster

Gründung des Karmel im Jahre 1933

Gründerin Mutter Marianna
Mutter Marie-Elisabeth

Die Geschichte des Karmelitinnenklosters beginnt nicht erst mit seiner Gründung in Witten 1951/52, sondern schon 1933 in Pawelwitz - Wendelborn bei Breslau. Anfang Dezember kamen Mutter Marianna de Deo (geb. Marianna Gräfin  Praschma), Mutter Marie-Elisabeth a Jesu (Leopoldine Gräfin zu Stolberg-Stolberg) mit einigen Schwestern von Köln nach Pawelwitz, um in einem kleinen Miethaus am 8. Dezember einen provisorischen Karmel einzurichten und zu gründen.
1934 segnete Prälat Lange den Grundstein. Das Kloster ist in zwei Bauabschnitten 1935/ 1937 errichtet worden.

Kloster in Wendelborn.
Schwesterngemeinschaft.

Im 2. Weltkrieg mussten die Schwestern 1941 ihr Kloster auf Befehl der damaligen Machthaber innerhalb von 24 Stunden verlassen. Fünf Jahre lebten sie in Notunterkünften in Breslau und kehrten 1946 als Vertriebene  in den Westen zurück. In Neuburg an der Kammel fanden sie eine vorübergehende Bleibe, bis sie schließlich 1952 den Karmel in Witten an der Ruhr wieder errichteten.

Mutter Marianna bei der Grundsteinlegung.

Die Grundsteinlegung für das Kloster in Witten am 13. Juli 1952 wurde mit dem historischen Hammer, den bereits Kaiser Ferdinand II. bei der Grundsteinlegung des ersten deutschen Karmelitenklosters in Regensburg im Jahre 1641 benutzt hatte, und den üblichen drei Schlägen auf den Grundstein ausgeführt.  1956 konsekrierte Erzbischof Dr. Lorenz Jaeger die Kirche.
"Könnten wir nur ermessen, welchen Segen Gott uns mit jedem neuen Gotteshaus gibt", sagte der Erzbischof.
Zum Schluß seiner Predigt dankte er allen, die mit dazu beigetragen haben, daß diese Kirche erstehen konnte.
 (Wittener Stadtanzeiger, Montag, 19. November 1956) 

Das Gnadenbild des Wendelborner Karmels.
Das gnadenreiche Prager Jesulein. (Karmel Witten)

Unser Karmel ist  "Maria, Mediatrix omnium gratiarum - Maria, Vermittlerin aller Gnaden" geweiht.
Das Gnadenbild ist aus dem ehemaligen Kloster der Karmeliter in Groß- Strenz, 1671 von Joh. Adam von Garnier gestiftet. Bildhauer B. Tschötschel hat es neu gestaltet.
Bis zur Vertreibung am 23. Januar 1941 gehörte es dem Karmel in Pawelwitz.
Leider ist es verschollen.

Geschichte

Orden

Orden der Unbeschuhten Karmeliten

Unbeschuhte Karmeliten -  lat. Ordo Carmelitarum Discalceatarum  OCD -
nach der Gründerin Teresa von Avila auch Teresianischer Karmel genannt, 
ist eine Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts, entstanden im 16. Jahrhundert als Reformzweig des Karmelitenordens.
Der Karmelitenorden entstand Ende des 12. Jahrhunderts auf dem Berg Karmel in Palästina, im heutigen Israel an der Westseite des Karmelgebirges.
Ehemalige Kreuzfahrer und Pilger, die das Heilige Land für das Christentum zurückerobert hatten, ließen sich an der Quelle des Elias nieder, um in der Nachfolge des alttestamentlichen Propheten ein Einsiedlerleben zu führen.
Nach der Vertreibung durch die Sarazenen im 13. Jahrhundert kamen sie nach Europa und wurden 1251 offiziell als Karmeliten anerkannt. 1451 gründete der Karmelit Johannes Soreth den Orden der Schwestern . 
Im 16. Jahrhundert gelang es Teresa von Avila zusammen mit Johannes vom Kreuz den Orden zu reformieren und ihm eine neue Gestalt zu geben.


Gegenwärtig ist der Teresianische Karmel eine weltweite Gemeinschaft.
Außer den Patres und Brüdern (Erster Orden) und den Schwestern  (Karmelitinnen des zweiten Ordens) sind ihm zahlreiche Kongregationen mit verschiedenen Aufgaben und Zielsetzungen angeschlossen, ferner einige Säkularinstitute sowie die Mitglieder der Teresianischen Karmelgemeinschaft (TKG)  und der Skapulierbruderschaft.

Geschichte

Wappen und Skapulier

Ordenswappen

Die älteste Darstellung eines Wappens ist das "vexillum carmelitarum" aus dem Jahre 1499, das im zentralen oberen Teil Maria auf einem Thron sitzend als die Jungfrau der Apokalypse zeigt, mit dem Mond und zwölf Sternen zu ihren Füßen, während im unteren Teil ein stilisierter Berg (Karmel) aufscheint; Spruchbänder ergänzen und erläutern die Darstellung.
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erscheinen zu Füßen Marias die Propheten Elias und Elischa. Ab 1595 treten Maria und die Propheten zugunsten des Berges zurück, der auf eine Spitze reduziert das Wappenschild in drei Felder aufteilt, die mit je einem Stern ausgeschmückt sind, von denen der mittlere Maria und die beiden seitlichen die Propheten symbolisieren.
Ein Spruchband mit den Worten des Propheten Elias "Zelo zelatus sum pro Domino Deo exercituum- Mit Eifer habe ich geeifert für Gott, den Herrn der Heerscharen", die Hand mit dem Flammenschwert und die Krone sowie die zwölf Sterne kamen um diese Zeit hinzu.
Das Wappen mit der zu einem Kreuz stilisierten Spitze des Berges ist bereits seit Beginn des 17. Jahrhunderts das Wappen des Teresianischen Karmel. Die weiße Farbe der beiden Seitenteile und die braune des Mittelteils geben das Ordensgewand der Karmeliten wieder: Brauner Habit mit weißem Mantel.

Skapulier

Was ist ein Skapulier?
Das lateinische Wort "scapularium" (Schulterkleid)  meint einen breiten, über Brust und Rücken herabfallenden Tuchstreifen, der bei manchen Orden zum Ordensgewand gehört. Das Skapulier der Mitglieder der Skapulierbruderschaft ist die stark verkleinerte Form dieses "großen Skapuliers". Zwei viereckige Stoffstücke (etwa 4cm mal 6cm) werden durch zwei schmale Bändchen zusammengehalten.  Stattdessen kann auch die Skapuliermedaille getragen werden.
Im 16. Jahrhundert hat der Ordensgeneral Simon Stock  einer Legende nach das Skapulier von Maria erhalten. Die Skapulierfrömmigkeit hat sich schnell verbreitet.
Die Skapulierbruderschaft orientiert sich an der Marienfrömmigkeit des Karmel, hat Teil an den geistlichen Gütern dieser Ordensfamilie und steht allen Christen offen. Sie ist eine Weggemeinschaft in der Nachfolge Christi mit Maria in der Karmelfamilie.
Kontemplation und Marienverehrung gehören im Karmel wesentlich zusammen. Der Orden sieht in Maria das Urbild des kontemplativen, des betenden Menschen.
Das Skapulier ist Zeichen der Zugehörigkeit zu Maria, aber auch Bekenntnis zu der eigenen marianischen Lebensweise und des Bemühens, die Grundhaltungen Marias zu leben. Kurz gesagt heißt es: 
Das Wort Gottes hören und es befolgen (Lk 11,28).